1938 geboren in Wien, lebt und arbeitet in Schloss Prinzendorf in Niederösterreich, sowie in Asolo und Neapel in Italien.
Hermann Nitsch ist entscheidender Gründer des Wiener Aktionismus. Er zählt zu den bedeutendsten österreichischen zeitgenössischen Künstlern und zu den vielseitigsten: er ist Aktionskünstler, Maler, Komponist (Sinfonien, Orgelkonzerte), Dramatiker und Bühnenbildner.
In den 1950er Jahren entwickelte Nitsch das Orgien Mysterien Theater, sein Gesamtkunstwerk. Es umfasst das breite Spektrum seiner Kunst, indem es den Einsatz aller fünf Sinne erfordert – das Tragische führt zur Auseinandersetzung mit Fleisch, Blut und Eingeweiden.
Nitschs Aktionen des Orgien Mysterien Theaters sind sowohl ritualhaft als auch existentialistisch. Das Ideal seines „6 Tage Spiels“ verwirklichte Nitsch 1998 zum ersten Mal in voller Länge, gefolgt von mehreren kürzeren Aktionen in ganz Europa, den USA, Kuba und Australien.
In einer veränderten politisch-gesellschaftlichen Situation konnte Nitsch sich als weltweit anerkannter Kunstschaffender etablieren. Im Laufe seines Schaffens hat er mehr als 150 Aktionen, über 70 Malaktionen und mehr als 60 Konzerte aufgeführt. Seine Werke wurden bisher in fast 2000 Einzel- und Gruppenausstellung präsentiert und sind in zwei monographischen Museen in Mistelbach (Österreich) und Neapel (Italien), sowie in den renommiertesten internationalen Museen und Galerien weltweit vertreten.